Oilon wird eine 1,3-Megawatt-Wärmepumpenanlage an Fortum im finnischen Espoo liefern. Diese Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die größte ihrer Art in Finnland sein und wird Kohle als primäre Energiequelle ersetzen. Das System wird sowohl Fernwärme als auch Fernkälte erzeugen. Nach einer Pilotphase soll die Anlage auf 11 Megawatt erweitert werden.

„Große Wärmepumpenanlagensind hervorragend dazu geeignet, die Kohleenergie zu ersetzt en und die Kohlenstoffemissionen bei der Energieerzeugung zu reduzieren“, sagt Thomas Ekholm, Leiter des Bereichs „Neue Lösungen“ im Wärme- und Kältegeschäft von Fortum.

Im Endausbau wird die 11-Megawatt-Wärmepumpenanlage jährlich bis zu 92 Gigawattstunden Kohleenergie ersetzen. So werden die Emissionen um über 31.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr reduziert. Das würde dem jährlichen Verzicht auf 14.500 Autos im Straßenverkehr entsprechen.

„Die Außenluft ist eine unerschöpfliche Quelle primärer Energie. Sie kann zur Erzeugung großer Wärmemengen genutzt werden, wodurch die Verbrennung von Brennstoffen in der Fernwärme reduziert wird“, sagt Ekholm.

Die neue Anlage soll in den ersten Monaten des Jahres 2021 in Betrieb genommen werden. Die Wärmepumpenanlage wird von Oilon geliefert, einem führenden finnischen Technologieunternehmen, das sich auf umweltfreundliche Energiesysteme spezialisiert hat. Die Lieferung umfasst die Planung, Installation, Inbetriebnahme und Kontrolle des Betriebs.

„Seit rund fünfzehn Jahren tüfteln wir intensiv an der Technik von Großwärmepumpen. Ein Beispiel für deren Potenzial ist die Wärmepumpe in Espoo, die aus eiskalter Luft Fernwärme von fast 100 Grad Celsius erzeugen wird“, sagt Jussi Alpua, Vertriebsleiter bei Oilon.

Die Anlage in Espoo ist ein sogenanntes CHC-System (CHC = combined heating and cooling), das sowohl Fernwärme als auch Fernkälte produziert. Fernwärme ist in Finnland die am weitesten verbreitete Art der Gebäudebeheizung. Fernkälte wiederum kommt in Großstädten immer häufiger zum Einsatz.

Fernwärme und Fernkälte werden größtenteils mit der gleichen Technologie erzeugt, allerdings erfordert die Fernkälte ein gesondertes Rohrleitungsnetz für die Verteilung des Kaltwassers. Industrielle Wärmepumpen zur Erzeugung von Fernkälte sind ein äußerst energieeffizientes Mittel zur Kühlung von Häusern, im Gegensatz zu einer separaten wohnungseigenen Wärmepumpe.

Die Anlage in Espoo wird zwei Wärmequellen haben: Außenluft und die durch das Kühlnetz erzeugte Abwärme.

„Es wird sehr spannend sein, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Großformat zu optimieren und zu ermitteln, welche Wirkungsgrade wir bei unterschiedlichen Außentemperaturen erreichen können“, so Alpua.

Das finnische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit hat dem Projekt einen Investitionszuschuss von drei Millionen Euro gewährt. Diese Förderung richtet sich an Projekte, die auf eigene Initiative den Ausstieg aus der Kohleverbrennung in Fernwärmekraftwerken beschleunigen. Bevorzugt werden vom Ministerium Projekte mit verbrennungsfreien Technologien gefördert.

„Energieunternehmen bilden für uns ein wichtiges Kundensegment. Inzwischen sehen diese Unternehmen es nahezu alle als entscheidend an, den Kohlenstoffausstoß zu reduzieren. Großwärmepumpen beschleunigen diese Entwicklung. Mit einem hohen Wirkungsgrad wandeln diese Anlagen Strom in Wärme um und nutzen dabei die Abwärme, die sonst an die Atmosphäre verloren ginge“, so Alpua.

Das Vermo-Wärmepumpensystem ist Teil des sogenannten Saubere-Wärme-Projekts der Stadt Espoo und Fortum. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Fernwärme in Espoo, Kirkkonummi und Kauniainen bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Das Fernwärmenetz in diesem Gebiet versorgt 250 000 Endverbraucher in Wohnungen und Bürogebäuden.

Thomas Ekholm von Fortum ist überzeugt, dass die Wärmepumpentechnologie in Zukunft eine große Rolle für das Geschäft von Fortum spielen wird.

„Für uns ist diese Technologie in der Tat sehr überzeugend. Wärmepumpen machen den Wechsel von der Verbrennung von Brennstoffen zu einer klimaneutralen Wärmeerzeugung möglich. Die Zusammenarbeit mit Oilon war vorbildlich und wir gehen davon aus, dass das Projekt ein großer Erfolg sein wird“, so Ekholm.

Kontakt:
Martti Kukkola
Geschäftsleiter, Industrielle Wärmepumpen und Kühlanlagen, Oilon
martti.kukkola@oilon.com
+358-400-312060

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