Die Idee eines Fami­li­en­un­ter­neh­mens ist im Vor­stand von Oilon ver­kör­pert: Der Vor­stands­vor­sit­zende Kjell Forsén und die stell­ver­tre­tende Vor­stands­vor­sit­zende Päivi Leiwo sind ein ver­hei­ra­te­tes Paar. Und die Vor­stands­mit­glie­der Celia und Mikael Svensk wie­derum sind Päivis Kinder.

Oilon, ein Pionier in der sau­be­ren Ener­gie­tech­no­lo­gie, rüstet für schnel­les Wachs­tum auf. Nur ein mensch­li­cher Ansatz gibt dem Leben und der Arbeit Sinn, behaup­ten die Leiter des Fami­li­en­un­ter­neh­mens.

Harte Arbeit und Liebe. Jeder hat sich eine Arbeit ver­dient, die er gerne oder sogar mit Begeis­te­rung macht. Der Erfolg von Oilon ist auf dieser ein­fa­chen Phi­lo­so­phie basiert, sagt Päivi Leiwo, stell­ver­tre­tende Vor­stands­vor­sit­zende.

„Ich meine das ernst. Die Höhen und Tiefen des Lebens haben mich darauf auf­merk­sam gemacht, dass eine lie­be­volle Ein­stel­lung das Einzige ist, was zählt. Das habe ich von meiner Mutter gelernt.“

Päivi Leiwo war zehn Jahre alt, als ihre Familie Oilon erwarb. Seitdem hat sie das Fami­li­en­un­ter­neh­men immer genau ver­folgt.

Päivi behaup­tet, dass Liebe nicht nur die Grund­lage für per­sön­li­ches Wohl­be­fin­den, sondern auch für das Wohl­be­fin­den der gesam­ten Arbeits­welt ist. Dies spie­gelt sich haupt­säch­lich in der sozia­len Ver­ant­wor­tung und der Ethik des Unter­neh­mens wieder. Päivi glaubt, dass es wichtig ist, Teil des Aufbaus einer solchen Unter­neh­mens­struk­tur zu sein und sich um diese Art von Welt zu kümmern.

So ist es kein Zufall, dass dieses Fami­li­en­un­ter­neh­men schon vor Zeiten das Motto Oilon – The warm way (Die warme Weise) geprägt hat. Die Wärme kommt von Herzen.

Ein Gesicht ist ein Wett­be­werbs­vor­teil

Im Verlauf von 60 Jahren ist Oilon von einer durch zwei Männern in einer Garage gegrün­de­ten Klein­firma zu einem glo­ba­len Weg­be­rei­ter in Sachen sau­be­rer Ener­gie­tech­no­lo­gie mit 370 Mit­ar­bei­tern auf vier Kon­ti­nen­ten her­an­ge­wach­sen. Der Umsatz der Gruppe im Jahr 2020 betrug circa 70 Mil­lio­nen Euro. Die Ver­bren­nungs­tech­ni­ken und Wär­me­pum­pen von Oilon gehören welt­weit zu den fort­ge­schrit­tens­ten. Oilon hat mitt­ler­weile über eine Million en ihrer Brenner ver­kauft.

Inner­halb von Oilon wurde es immer deut­li­cher, dass ein Fami­li­en­un­ter­neh­men den Kunden besser gefällt, als ein gesichts­lo­ser Rie­sen­kon­zern oder ein Unter­neh­men, das im Schat­ten von Risi­ko­ka­pi­tal­ge­bern tätig ist. Viele Kunden von Oilon sind eben­falls Fami­li­en­un­ter­neh­men.

„Wir arbei­ten auf einer äußerst lang­fris­ti­gen Basis. Wir opti­mie­ren unsere Tätig­kei­ten nicht für das nächste Quartal, sondern denken viel weiter voraus“, sagt Kjell Forsén, ein neues Mit­glied des Oilon-​Teams.

Kjell Forsén ist neu bei Oilon – er ist seit Oktober 2020 Vor­stands­vor­sit­zen­der bei Oilon. In seiner neuen Rolle folgt er seiner Frau Päivi Leiwo, die die Rolle als Vor­stands­vor­sit­zende im Jahr 2009 von ihrem Vater, Ossi, über­nom­men hatte. Päivi ist jetzt stell­ver­tre­tende Vor­stands­vor­sit­zende. Sie ist seit ihrem 25. Lebens­jahr im Fami­li­en­un­ter­neh­men tätig.

Forsén ist Oilon im Herbst 2020 als Vor­stands­vor­sit­zen­der bei­getre­ten. Zuvor war er über viele Jahre als Gene­ral­di­rek­tor bei Vaisala tätig, einem anderen Fami­li­en­un­ter­neh­men.

Lassen Sie mich daher diese Fami­li­en­be­zie­hun­gen für Sie auf­zei­gen. Die Vater­fi­gur von Oilon, Ossi Leiwo, kam schon 1961 zur Firma. 1974 wurde er zum Gene­ral­di­rek­tor und machte Oilon noch im selben Jahr zu einem Fami­li­en­un­ter­neh­men.

Ossi hat das Unter­neh­men über 23 Jahre als Gene­ral­di­rek­tor und über 35 Jahre als Vor­stands­vor­sit­zen­der gelei­tet. Nachdem Ossi im Jahr 2009 in den Ruhe­stand ging, wurde Päivi Vor­stands­vor­sit­zende. Sie hat den Vor­stand bis zum Jahr 2020 gelei­tet, bis ihr Mann Kjell diese Posi­tion über­nahm.

Mitt­ler­weile ist auch die dritte Genera­tion ein­be­zo­gen: Die Kinder von Päivi, Mikael und Celia Svensk sind neue Mit­glie­der des Vor­stands bei Oilon. Sie sind bereits mit den Arbeits­vor­gän­gen des Fami­li­en­un­ter­neh­mens ver­traut und haben ihr Prak­ti­kum in Oilon-​Betriebsstätten im Ausland gemacht. Mikael und Celia stu­die­ren beide noch.

Mikael und Celia sind die dritte Genera­tion bei Oilon. Die Kinder von Päivi Leiwo wurden im Jahr 2020 zu Vor­stands­mit­glie­dern ernannt.

„Ein Fami­li­en­un­ter­neh­men ist etwas Wun­der­ba­res. Es ist eine Freude und eine Ehre, diese Art des Kul­tur­er­bes an die eigenen Kinder wei­ter­ge­ben zu dürfen“, sagt Päivi.

Päivi absol­vierte ihren ersten Job bei Oilon im Alter von 14 Jahren während den Win­ter­fe­rien, während sie noch zur Schule ging. Und seit ihrem 25. Lebens­jahr ist sie Voll­zeit im Unter­neh­men tätig.

Außen­sei­ter sind immer daran inter­es­siert, wie die Ent­schei­dungs­fin­dung funk­tio­niert, wenn die Mehr­heit des Vor­stands Mit­glie­der der­sel­ben Familie sind.

„Wir sind immer der selben Meinung. Ich weiß, dass es unglaub­lich klingt, aber Ent­schei­dun­gen werden bei uns in großer Har­mo­nie getrof­fen“.

So hält man seine Kunden 20 Jahre lang bei der Stange

Ein kom­pro­miss­lo­ser kun­den­ori­en­tier­ter Ansatz ist emble­ma­tisch für Oilon. In der Praxis bedeu­tet dies, dass die Anfor­de­run­gen des Kunden im Detail ver­stan­den und seine Pro­bleme schnell gelöst werden.

„Der Unter­schied zwi­schen den Kon­kur­ren­ten ist hierbei nor­ma­ler­weise ent­schei­dend dafür, wer die Arbeit erle­digt und wer das Hand­tuch wirft. Die treu­es­ten Kunden sind die­je­ni­gen, für die wir die besten Lösun­gen finden“, sagt Kjell.

Verbrennungstechnik-​ und Wärmepumpen-​Projekte sind meist recht kom­pli­ziert. In diesen Fällen müssen die Kunden-, Verkaufs-​ und Pro­duk­ti­ons­teams genau die gleiche Sprache spre­chen.

„Es ist manch­mal beängs­ti­gend, sich zu fragen: Haben wir wirk­lich alles Mög­li­che getan, um das Problem des Kunden zu lösen?“, sagt Päivi.

Offen­sicht­lich haben wir da eine Menge gut gemacht. Dafür spre­chen zum Bei­spiel die 20 Jahre andau­ern­den Kun­den­be­zie­hun­gen in Indien, China, Däne­mark, Russ­land und Sin­ga­pur. Diese Kunden zählen unver­än­dert auf uns.

Auch Gene­ral­di­rek­tor Tero Tulokas ist ein starker Ver­fech­ter der Kun­den­ori­en­tie­rung. Er leitet gerade ein Projekt, um das Kun­den­er­leb­nis zu ver­fei­nern.

Tero Tulokas ist Gene­ral­di­rek­tor bei Oilon.

„Wir über­wa­chen viele Dinge: Wie leicht werden wir gefun­den, wie schnell reagie­ren wir, wie gut sind unsere Reak­tio­nen, wie lange halten wir uns in den Betriebs­stät­ten des Kunden auf? Und so weiter.“ Diese Daten werden sys­te­ma­tisch gesam­melt und mit unseren Zielen ver­gli­chen.

Tero hat eine beson­ders gute Vor­ge­schichte zur Ent­wick­lung des Kun­den­er­leb­nis­ses: er war früher selbst Kunde von Oilon. Bevor er 2008 zu Oilon kam, war er Gene­ral­di­rek­tor von Hamina Energy, wo er bei Oilon Brenner für Fern­wär­me­an­la­gen kaufte. Tero hatte bei diesen Pro­jek­ten die Arbeit über­wacht und sich dabei mit Tech­no­lo­gie und Funk­ti­ons­weise dieser Aus­rüs­tung ver­traut gemacht.

„Ich war Teil des Teams, das den ersten Brenner von Oilon zum Funk­tio­nie­ren brachte. Da war ich nur 7 Jahre alt. Mein Vater war für Bau­dienst­leis­tun­gen bei den Streit­kräf­ten zustän­dig und ich beglei­tete ihn. Der erwähnte Dop­pel­bren­ner wurde in der Hei­zungs­an­lage der Gar­ni­son instal­liert. Er ist immer noch im Einsatz“ sagt Tero.

In schwie­ri­gen Jahren haben wir in Ent­wick­lung inves­tiert

Als wei­te­res As im Ärmel kümmern wir uns zwei­fel­los sehr um die Pro­dukt­ent­wick­lung. Dies haben wir Ossi zu ver­dan­ken, der in den frühen Jahren des Unter­neh­mens für die Tech­no­lo­gie zustän­dig war. Der lang­zei­tige Gene­ral­di­rek­tor Eero Pekkola (1997 – 2017), Nach­fol­ger von Ossi, hat sich eben­falls sehr auf die Pro­dukt­ent­wick­lung kon­zen­triert. Es ist kein Zufall, dass der aktu­elle Gene­ral­di­rek­tor auch als Leiter der Pro­dukt­ent­wick­lung tätig ist.

Im letzten Jahr mit COVID-19 hat Oilon sein Budget für Pro­dukt­ent­wick­lung um über 10 Prozent erhöht, trotz Stei­ge­rung der Kosten durch die Pan­de­mie und der Her­aus­for­de­run­gen beim Verkauf.

„Oilon hat immer nach dem Prinzip gear­bei­tet, selbst in schwie­ri­gen Zeiten in die Ent­wick­lung unserer Pro­dukte zu inves­tie­ren. Ein­spa­run­gen in diesem Bereich vor­zu­neh­men, wäre den Ast absägen, auf dem man sitzt“, sagt Tero.

Die Pro­dukt­ent­wick­lung ist auch in guten Jahren wichtig. Auch wenn sich der klas­si­sche Oilon Junior für kleine Häuser zu seiner Zeit aus­ge­zeich­net ver­kaufte, wusste Ossi, dass er nicht ewig erfolg­reich sein würde. Deshalb ist es immer wichtig, auf mehr als ein Pferd zu setzen. Der Oilon Junior macht jetzt nur noch 3 Prozent des Umsat­zes aus. Bei seinem Höhe­punkt waren das 80 Prozent.

Im Jahr 2021 umfasste das Port­fo­lio von Oilon Hun­derte von Bren­nern mit Aus­gangs­leis­tun­gen zwi­schen 10 KW und über 90 MW. Die Skala der indus­tri­el­len Wär­me­pum­pen reicht von 100 KW bis zu Sys­te­men mit 50 MW. Automatisierungs-​ und Steu­er­sys­teme gehören immer mit dazu.

Des Wei­te­ren pro­du­ziert Oilon Erd­wär­me­pum­pen und die spe­zi­ell für Immo­bi­lien opti­mierte zuge­hö­rige Kessel- und Belüf­tungs­tech­no­lo­gie. Ins­ge­samt umfas­sen die Kom­po­nen­ten und Ersatz­teile einen Lager­be­stand von über 10.000 Teilen. Oilon hat Fabri­ken in Finn­land, USA, Russ­land und China. Das Unter­neh­men führt auch die Wartung seiner eigenen Pro­dukte durch.

Derzeit kon­zen­triert sich die Pro­dukt­ent­wick­lung auf die Redu­zie­rung von Emis­sio­nen.

„Die Emis­si­ons­ziele und Rege­lun­gen unserer Kunden ver­schär­fen sich immer mehr. Die Welt benö­tigt saubere Tech­no­lo­gie und wir müssen bei dieser Reise anfüh­ren. Dies ist ein großer Teil des Mehr­wer­tes von Oilon“, sagt Kjell.

Dank der Pro­dukt­ent­wick­lung können die Wär­me­pum­pen von Oilon magi­scher­weise Fern­wärme mit 100 Grad aus Luft unter null Grad pro­du­zie­ren. Es gibt nicht viele, die das können.

Der Kli­ma­wech­sel kann auf­ge­hal­ten werden

Die Kli­ma­er­wär­mung ist ein Mega­trend, der die Nach­frage nach der Tech­no­lo­gie von Oilon welt­weit erhöht hat. Kohle wird durch Erdgas ersetzt und dafür sind neue, fort­ge­schrit­tene Gas­bren­ner erfor­der­lich. Der Verkauf von Bren­nern erhöht das Bedürf­nis, Par­ti­kel, Stick­stoff­oxide und sons­tige lokale Schad­stoffe zu mini­mie­ren. Der größte Wachs­tum bei den Bren­nern wird im NOx-​armen Bereich erwar­tet.

Die Ziele der Staaten und Ener­gie­un­ter­neh­men, die Koh­len­di­oxid­emis­sio­nen zu redu­zie­ren, erhöhen den Bedarf an großen Wär­me­pum­pen. Zum Bei­spiel redu­zie­ren Hochtemperatur-​Wärmepumpen ver­bun­den mit Fern­wärme direkt den Koh­le­be­darf. Indus­trie­an­la­gen suchen nach sinn­vol­len Lösun­gen zum Erwär­men und Kühlen, um so ihren CO2-​Fußabdruck zu redu­zie­ren.

„Hof­fent­lich werden die Gesell­schaf­ten auf­wa­chen und begin­nen, den Kli­ma­wech­sel auf­zu­hal­ten. Lösun­gen dafür sind in greif­ba­rer Nähe, wenn wir uns nur ent­schei­den, sie ein­zu­set­zen. Die Auto­ab­gase könnten pro­blem­los auf die Hälfte redu­ziert werden, wenn die Geschwin­dig­kei­ten auf den Straßen redu­ziert werden. Zusam­men können Tech­no­lo­gie und Vor­schrif­ten Wunder wirken“. sagt Tero.

Das Thema Kli­ma­schutz ist ihm auch aus Gesprä­chen mit seinen eigenen Kindern im Teen­ager­al­ter bekannt. Als Vater muss er genau über­den­ken, was er sagt.

„Als ich noch jung war, machte ich mir über den sauren Regen Sorgen. Dieses Problem wurde gelöst. Wenn man vor großen Her­aus­for­de­run­gen steht, benö­tigt man Posi­ti­vi­tät und Opti­mis­mus. Das ist eine wich­tige Bot­schaft für Jugend­li­che“.

90 Prozent Wachs­tum in einem Jahr

Zu wachsen war schon immer Teil der Geschichte von Oilon und diese Tendenz hält an. Der Umsatz mit indus­tri­el­len Wär­me­pum­pen ist in den letzten beiden Jahren um 90 Prozent pro Jahr gestie­gen. Die Größe der Pro­duk­ti­ons­stät­ten in Kokkola wird gerade ver­vier­facht.

Ein gutes Bei­spiel dieser neuen Art von Nach­frage ist ein Projekt im Nord­os­ten Chinas, das im Februar 2021 ange­kün­digt wurde. Oilon wird acht ChillHeat-​Wärmepumpen an den größten Bat­te­rie­park Chinas in der Stadt Dalian liefern. Ein Bat­te­rie­park spei­chert Elek­tri­zi­tät, was die Inte­gra­tion von Wind­ener­gie in das Netz der Provinz Liao­ning ermög­licht. Die Wär­me­pum­pen von Oilon erfas­sen die von den Bat­te­rien erzeugte Abwärme und speisen sie in das Fern­wär­me­netz ein.

„Dies ist ein groß­ar­ti­ges Projekt und zeigt die Vor­teile der Wär­me­pum­pen bei zahl­rei­chen Indus­trie­pro­zes­sen. Natür­lich ist es auch phan­tas­tisch, Teil eines Pro­jekts zu sein, das die erneu­er­bare Energie in China erhöht“, sagt Tero.

China ist fast wie ein zweites Zuhause für Oilon. Wir ver­kau­fen dort schon seit 30 Jahren Brenner und unsere Fabrik in der Stadt Wux ist seit 20 Jahren in Betrieb. Die Brenner von Oilon haben über­wie­gend in der Haupt­stadt Peking die Luft sau­be­rer gemacht.

Oilon fasst nun starken Fuß auf dem Markt der großen Wär­me­pum­pen in China. Es gibt auch Anzei­chen von Wachs­tum in Zen­tral­eu­ropa und Nord­ame­rika.

TEXT Jussi Lai­ti­nen
BILDER Juho Paavola
ÜBER­SET­ZUNG Robert Brooks